Es ist die eine Frage, die nicht nur auf dem Kreditmarkt das Denken bestimmt: Wie kann man unterscheiden, ob ein Angebot gut oder schlecht ist, wenn man über kein Expertenwissen verfügt? Die meisten Menschen, welche die sieben Millionen Ratenkredite abschließen, die jährlich in der Bundesrepublik Deutschland vergeben werden, haben einen einfachen Wunsch: So billig und so leistungsstark wie möglich. Die Darlehensgeber versuchen zu beruhigen: Es sei ein sehr günstiger Ratenkredit, den sie vergeben würden. Doch günstig ist relativ: Ob die Bezeichnung tatsächlich zutrifft, hängt von der Kreditform, den tatsächlichen Kosten sowie dem Kreditgeber wesentlich ab.
Ein günstiger Ratenkredit: Über die unterschiedlichen Kreditformen
Wenn eine Bank beispielsweise ein Autodarlehen für 5,55 Prozent Zinsen vergibt, dann findet sie den Zinssatz günstig. Im Vergleich mit den anderen Angeboten für Autokredite ist er das tatsächlich auch. Aber er muss nicht notgedrungen günstig für den Kreditnehmer sein: Wenn der sich 50.000 Euro geliehen hat, kommen bei 5,55 Prozent noch immer viele Euro zusammen, die zusätzlich getilgt werden müssen. Der Autokredit ist also zugleich ein günstiger Ratenkredit und auch wieder nicht, da die faktische Rückzahlungssumme enorm hoch sein kann. Sogar noch komplizierter wird es, wenn man Überkreuzvergleiche unter den unterschiedlichen Darlehenformen anführt: Ein Sofortkredit mit acht Prozent Zinsen ist sehr hoch verzinst, doch gemessen an den 10.99 Prozent, die teilweise für einen Dispo erhoben werden, ist der Zinssatz für den Sofortkredit noch immer günstig. Gegenüber dem Autokredit wäre er nun wieder teuer, obwohl die tatsächlichen Raten für den Sofortkredit durchaus niedriger sein können. Diese Einlassungen zeigen vor allem eins.
Es ist nicht sinnvoll bei der Suche nach einem günstigen Ratenkredit Überkreuzvergleiche durchzuführen. Man sollte sich auf die Wunschkreditform beschränken, den durchschnittlichen Zinssatz recherchieren und daran das Kreditangebot messen. Zudem muss man im Hinterkopf behalten, dass mit ansteigender Kreditsumme auch die Raten ansteigen.
Ein günstiger Ratenkredit: Die tatsächlichen Kosten
Der letzte Aspekt führt fast nahtlos zum nächsten Problem über: Oft sehen Darlehen günstiger aus als sie sind. Denn die Kosten beschränken sich nicht auf die Zinsen, sondern können auch Gebühren und weitere Entgelte umfassen. Wenn beispielsweise ein Darlehen mit vier Prozent Zinsen auf einen Baukredit wirbt, nützt das wenig, wenn weitere zwei bis drei Prozent über Bearbeitungsgebühren von dem Finanzinstitut eingezogen werden. Andere Kosten können entstehen, wenn man einen Kreditvermittler in die Suche eingeschaltet hatte, der eine Erfolgsprovision verdienen möchte. All diese Punkte sind derart sensibel, dass sie unbedingt beachtet werden müssen. Vereinfacht gesagt: Da man alle Kosten zahlen muss, sollte man sie unbedingt auch alle ganz genau recherchieren.
Ein günstiger Ratenkredit: Die Auswahl der Kreditgeber
Zu guter Letzt hat man aber auch immer die Wahl, sich einfach nicht an eine Bank, bzw. eine deutsche Bank zu wenden. Der Kreditmarkt ist gerade dank des Internets inzwischen extrem liberalisiert. Dies bedeutet, ein Darlehen kann man auch von ausländischen Banken beziehen, gleiches gilt für reine Kreditinstitute, die sich von Banken dadurch unterscheiden, dass sie kein Anlagegeschäft unterhalten. Als weitere potenzielle Geldgeber treten private Personen (Investoren und Menschen, die bereit sind, einem in einer finanziellen Notsituation helfend beizustehen) sowie der Staat auf, sollte es darum gehen, einen Menschen mittels eines Darlehens durch die Universität oder aus der Arbeitslosigkeit zu bringen.