Viele Unternehmen beliefern die Kunden auf Rechnung oder bieten Ratenkäufe an. In den meisten Fällen verläuft der Ablauf reibungslos. Können die Kunden ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen oder die Ratenzahlungen nicht einhalten, wird das Mahnverfahren in Gang gesetzt. Zunächst schreibt der Händler die Kunden an und verschickt Mahnungen. Reagieren die Kunden nicht, können die Händler ein Inkasso-Unternehmen mit der Eintreibung der Schulden beauftragen. Der Schuldner muss dann nicht mehr an den Händler, sondern an das Inkasso-Unternehmen seine Verbindlichkeiten zahlen.
Kredit trotz Inkasso
Dieser Vorgang hat noch keinen Einfluss auf die Kreditwürdigkeit des Kunden, denn das Inkasso-Unternehmen meldet zunächst der Schufa noch nichts. Die Schuldner haben die Möglichkeit, sich mit dem Inkasso-Unternehmen zu einigen und Ratenzahlung zu vereinbaren. Werden die Zusagen eingehalten, ist die Sache nach Bezahlung erledigt. Eine Schufa-Meldung erfolgt nicht. Einem Kredit trotz Inkasso steht nichts im Wege.
Anders verhält es sich jedoch, wenn die Zahlungen nicht eingehalten werden. Wenn die Händler eine Forderung an ein Inkasso-Unternehmen abgeben, verzichten sie auf einen Teil der Forderungen. Denn die Inkasso-Unternehmen kaufen die Forderungen quasi zu einem geringeren Teil an. Der Differenzbetrag ist deren Gewinn.
Gerichtliches Mahnverfahren
Erfolgt keine Einigung zwischen Inkasso-Unternehmen und Schuldner, wird das gerichtliche Mahnverfahren eingeleitet. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo der Sachverhalt der Schufa mitgeteilt wird. Ist ein gerichtliches Mahnverfahren erst einmal in Gang, gibt es keinen Kredit mehr trotz Inkasso.
Es sind in der Regel nur Händler, die ein Inkasso-Unternehmen einsetzen. Banken brauchen das nicht, sie haben ihre eigene Inkassoabteilung. Der Verbraucher sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Inkasso-Unternehmen hohe Gebühren einfordert. Einige von ihnen handeln sogar außerhalb der Legalität. Jedes Inkasso-Unternehmen muss eine Zulassung haben. Einschüchterungen, Bedrohungen und ähnliche Vorfälle hat es in der Vergangenheit wohl schon gegeben, aber das ist nicht im Sinn von seriösen Inkasso-Unternehmen.
Inkasso-Unternehmen
Seriöse Inkasso-Unternehmen schüchtern die Menschen nicht ein. Gleichwohl treiben sie aber Forderungen ein, allerdings nur auf legalem Weg und mit gerichtlichen Maßnahmen. Sollte sich ein Schuldner von einem Inkasso-Unternehmen bedroht fühlen, muss die Polizei verständigt werden. In einem seriösen Inkasso-Unternehmen arbeiten auch nur Menschen. Breitet der Schuldner vernünftige Ratenvorschläge aus, lassen die Mitarbeiter durchaus mit sich reden und machen mit den Betroffenen einen Ratenzahlungsplan. Wird dieser eingehalten, erfolgt auch kein gerichtliches Mahnverfahren. Mit einem gerichtlichen Mahnverfahren wird ein Kredit trotz Inkasso garantiert nicht genehmigt. Wer seine Schufa sauber halten will, muss die ausgemachten Ratenzahlungen in jedem Fall einhalten. Schneller als man sich versieht, sind die Schulden bezahlt.