Die meisten Menschen, die mit der Idee spielen, einen Kredit aufzunehmen, schrecken dann doch vor der Umsetzung dieses Plans zurück. Der wenig befriedigende Grund, den sie für dieses Verhalten anführen, lautet fast immer: Sie hätten keine Sicherheiten und damit doch ohnehin keine Chance, einen Kredit zu bekommen. Dazu gibt es jedoch zwei Dinge zu bemerken: Zum einen haben die meisten Menschen doch Sicherheiten, wissen es jedoch nur nicht und zum anderen ist ein Darlehen ohne Sicherheiten bei den drei klassischen Kreditgebern Bank, Staat, Privatperson möglich – zugegebenermaßen allerdings nur, wenn die Rahmenbedingungen ansonsten passen.
Das Darlehen ohne Sicherheiten: Was sind eigentlich Sicherheiten?
Sicherheiten auf dem Kreditmarkt sind sogenannte „wirtschaftliche Sicherheiten“. Darunter fallen alle materiellen, immateriellen und finanziellen Mittel, welche die Durchführung eines Vorhabens – in diesem Fall also das problemlose Rückzahlen eines Kredits – gewährleisten. Sicherheiten sind also Dinge, die gepfändet werden können, wie zum Beispiel Autos, Grundstücke oder Häuser, aber auch Sparbücher, Wertbriefe oder sonstige Geldanlagen sowie auch Bürgen. Bürgen sind Menschen, die gezielt dazu eingesetzt werden, als „Ersatzleute“ zu fungieren. Wenn man selbst nicht glaubt, ein Darlehen problemlos zurückzahlen zu können und die Bank ähnliche Bedenken hat, kann ein Bürge einspringen. Der Bürge muss über einen ausreichenden wirtschaftlichen Hintergrund verfügen.
Das Darlehen ohne Sicherheiten von einer Bank
Eine Bank tut sich gemeinhin am schwersten damit, ein Darlehen ohne Sicherheiten zu geben. Für sie ist die Rückzahlung des Kredits am wichtigsten, denn es ist ein Geschäft für sie – das heißt, sie ist von der Rendite abhängig, die sie über die Zinsen erzielt. Bei einem Kredit ohne Sicherheiten regt sie an, dass eine weitere Person den Kreditvertrag ebenfalls unterzeichnet. Diese ist dann praktisch ein Bürge, also doch wieder eine Sicherheit. Zudem ist es sehr wichtig, dass der Schufa Eintrag sauber ist. Dies bedeutet, Altschulden sollten nicht bestehen und keinesfalls sollte es schon einmal Zahlungsversäumnisse gegeben haben.
Das Darlehen ohne Sicherheiten vom Staat
Wenn die Rahmenbedingungen passen, ist der Staat der wohl unkomplizierteste Kreditgeber. Er gibt immer dann ein Darlehen, wenn es dazu führt, dass Menschen auf Dauer weniger oder gar kein Geld mehr von ihm benötigen. Wer zum Beispiel einen Kredit braucht, um sich ein Auto zu kaufen, dass für einen neuen Job, der ihn definitiv aus der Arbeitslosigkeit bringen wird, unverzichtbar ist, der hat beste Aussichten, dieses Geld zu bekommen. Ansonsten hält sich der Staat allerdings weitgehend vom Kreditmarkt fern.
Das Darlehen ohne Sicherheiten von Privatpersonen
Zu guter Letzt bleibt immer die Möglichkeit, eine Privatperson um einen Kredit zu bitten. Dabei unterscheidet man zwischen fremden und bekannten Geldgebern bzw. zwischen Investoren und Helfern. Fremde Geldgeber werden einem kein Darlehen aus Menschenliebe oder wegen einer drängenden finanziellen Notsituation geben, sondern sich nur durch ein Renditeversprechen von einer Kreditvergabe überzeugen lassen. Privatpersonen, die einen kennen, verhalten sich genau gegenteilig. Zwar investieren Freunde zwar auch schon mal aus Gewinnstreben in ein Projekt, aber meist geben sie Geld, um im Notfall beizustehen. Wenn ein Darlehen ohne Sicherheit vorliegt, ist es sehr wahrscheinlich, dass eine Notsituation vorliegt und man sich folglich besser an bekannte Personen halten sollte.