Ein Kredit für Unternehmensgründer ist über eine herkömmliche Bank nur schwer erhältlich, da das Einkommen in der Anfangsphase nicht gesichert und das Risiko für den Kreditgeber daher relativ hoch ist. Allerdings gibt es spezielle Kreditprogramme, die sich explizit an Neugründer richten und somit die Möglichkeit bieten, Startkapital zu günstigen Konditionen zu erhalten. Den Antrag stellt der Interessent über seine Hausbank, also nicht direkt beim jeweiligen Kreditgeber.
Verschiedene Gründerkredite im Überblick
Für unterschiedliche Personengruppen ist jeweils ein anderer Kredit für Unternehmensgründer interessant. Das DtA-Mikro-Darlehen richtet sich beispielsweise vor allem an Arbeitslose und Migranten, die sich mit einem kleinen Unternehmen selbstständig machen möchten, die maximale Fördersumme beträgt 25.000 Euro. Das DtA-Startgeld kann Gründern aus der gewerblichen Wirtschaft sowie Freiberuflern gewährt werden und ist auf 50.000 Euro begrenzt. Die ERP-Eigenkapitalhilfe steht Personen mit einer guten kaufmännischen und fachlichen Qualifikation offen. Das Eigenkapital von mindestens 15 Prozent kann mit dieser Form der Förderung auf 40 Prozent aufgestockt werden. Das ERP-Existenzgründerprogramm richtet sich ebenfalls an Gründer aus der gewerblichen Wirtschaft und Freiberufler, allerdings sind hierbei Angehörige der Heilberufe ausgenommen.
Es können maximal 50 Prozent der gesamten Investitionssumme auf diesem Weg finanziert werden, durch den Einsatz weiterer öffentlicher Mittel lässt sich der Betrag auf 75 Prozent erhöhen. Diesbezüglich sollte möglichst eine umfassende Beratung seitens der Bank erfolgen. Dies gilt übrigens auch für jeden Kredit für Unternehmensgründer. Interessenten sollten daher einen Termin mit ihrer Bank vereinbaren und sich über die verschiedenen Möglichkeiten sowie deren Vor- und Nachteile aufklären lassen.
Ein Darlehen beantragen
Bei einem Kredit für Unternehmensgründer ist die Beantragung etwas komplizierter als bei einem Ratenkredit für Privatpersonen. Grundsätzlich werden nur Neugründungen gefördert, denen auch eine gewisse Erfolgsaussicht zugesprochen wird. Daher muss bei der Antragstellung ein tragfähiges Unternehmenskonzept vorgelegt werden. Je genauer dieses ist, umso größer ist die Chance, einen günstigen Kredit für Unternehmensgründer zu erhalten. So sollten beispielsweise auch die Standortfaktoren berücksichtigt werden. Wenn das Unternehmen in der jeweiligen Gegend einzigartig ist, sind die Erfolgsaussichten deutlich besser als wenn der Markt bereits gesättigt scheint. Besonders gut ausgearbeitet sollte das Konzept sein, sofern es sich um eine neue, bislang unbekannte Dienstleistung oder dergleichen handelt.
In diesem Fall muss plausibel gemacht werden, dass überhaupt ein Markt für das eigene Unternehmen besteht. Daher empfiehlt es sich für angehende Selbstständige, eine Gründungsberatung in Anspruch zu nehmen, in der unter anderem auf den Kredit für Unternehmensgründer sowie die Bedingungen für dessen Beantragung eingegangen wird. So können sich angehende Neugründer gut auf das Gespräch mit der Bank vorbereiten und erfahren zudem, worauf sie bei der Darstellung ihres Unternehmenskonzepts unbedingt achten sollten.